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Die Erle – Schwarz-Erlenholz weiß zu überzeugen
Das Holz der unterschiedlichen Erlen-Arten wird als Erlenholz bezeichnet. Die Erle zählt zur Gattung der Birkengewächse. In Mitteleuropa treffen wir 3 Arten an: die Grün-, Grau- und Schwarz-Erle. Das Holz der Schwarz-Erle hat im europäischen Raum am meisten Gewicht. Seltener kommt das Holz der Grau-Erle zum Einsatz.
Charakteristika der Schwarz-Erle
Die Schwarz-Erle ist ein sommergrüner Laubbaum. Sie erreicht eine Höhe von bis zu 30 Metern, selten findet man auch Exemplare vor, welche höher wachsen. Der Stammdurchmesser der Schwarz-Erle kann bis zu 1 m betragen. Der Stamm zeichnet sich durch einen sehr geraden Wuchs aus. Er erstreckt sich bis zur Kronenspitze. Die Formen der Kronen können sehr voneinander variieren, üblicherweise sind sie pyramidial. Bis ins hohe Alter entstehen immer neue Seitentriebe ohne Knospenstadium. Dieses auffallende Phänomen bezeichnet man als Syllepsis. Sehr alt werden die Schwarz-Erlen nicht, meist erreichen sie lediglich ein Alter von 100-120 Jahren.
Bei den Erlen lässt sich das Splint- und Kernholz farblich nicht voneinander unterscheiden, sie zählen zu den Splinthölzern. Anfangs ist das Holz der Erle rötlichweiß und gelb- bis rötlichbraun. Mit der Zeit (Lichteinwirkung) dunkelt es jedoch nach. Erlenhölzer erscheinen nach dem Einschlag orangerot, diese auffällige Färbung lässt jedoch durch das Austrocknen dann nach.
Grau- und Schwarz-Erlen: Die Eigenschaften des Holzes
Das Holz der Schwarz-Erle ist besonders weich und gleichmäßig fein strukturiert. Durch die geringe Festigkeit und Elastizität lässt es sich mit dem Holz der Linde vergleichen. Erlenhölzer zählen bei einer Holzfeuchte von 12-15% zu den mittelschweren europäischen Hölzern. Obgleich das Holz der Erle sich in Bezug auf die Witterung und bei Kontakt mit der Erde als nicht sehr resistent erweist, zeigt es sich, wenn es unter Wasser verbaut wird, als extrem dauerhaft.
Erlenhölzer trocknen schnell und gut ohne Neigung zur Rissbildung oder Verwerfung. Das Holz lässt sich leicht verarbeiten, es kann ohne Mühe gesägt, geschält oder gemessert werden. Weiters lässt sich Erlenholz gut fräsen, drechseln und auch schnitzen. Mit Schrauben und Leim kommt das Holz der Erle gut zurecht, weniger jedoch mit Nägeln – dann droht Splittergefahr. Auch die Behandlung der Oberflächen verläuft ohne Problem. Ob Polieren, Beizen oder Lackieren: Das Erlenholz lässt es sich gerne gefallen.
Grau- und Schwarz-Erle: Chemische Reaktionen und Ähnlichkeiten.
Wenn das Holz der Erle in Kontakt mit Eisen kommt, entstehen sichtbare Reaktionen, wenn auch Feuchtigkeit gegeben ist: Es kommt zu grauen Verfärbungen. Und auch das Eisen selbst korrodiert. Eine weitere chemische Reaktion kommt zustande, wenn das Holz der Erle mit Zement in Kontakt kommt. Abgesehen davon ist es chemisch nicht sehr aktiv.
Die Hölzer der Schwarz-Erle und der Grau-Erle unterscheiden sich kaum voneinander. Die chemischen und auch physikalischen Eigenschaften der beiden Arten weisen wenige Unterschiede auf. Das Holz der Schwarz-Erle kann als schwerer und fester beschrieben werden.
Botanischer Name: | Alnus glutinosa |
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Bezeichnung Französisch: | aune glutineux |
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Bezeichnung Englisch: | common alder |
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Europ. Kurzzeichen gem. DIN EN 13556: | ALGL |
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Herkunft: | Europa, Vorderasien, Nordafrika |
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Brinellhärte N/mm2: | 10-15 |
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Jankahärte Pound-force: | 560 |
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Gewicht Rundholz kg/m3: | 640 |
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Gewicht getrocknet (ca. 15%) kg/m3: | 550 |
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Baumhöhe (maximal) m: | 40 |
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Durchmesser (maximal) cm: | 100 |
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Alter (maximal): | 120 Jahre |
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Verwendung: | Schälholz für Sperrplatten, Schnitz- und Drechslerholz, Möbelbau, Musikinstrumente |
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Dokument geändert am: 14.05.2020 16:36